Der Mensch hat stets das Grundbedürfnis unabhängig und selbstständig zu sein.
Dies gilt selbstverständlich auch im Alter.
Die ergotherapeutische Behandlung beinhaltet hier
Der weitestgehende Erhalt körperlicher, aber auch geistiger Beweglichkeit ist der beste Schutz gegen Abhängigkeit.
Bewegt sich ein Mensch zu wenig folgt rasch Muskel- und Knochenabbau, hieraus folgt eine Leistungsminderung und daraus weitere Tätigkeitseinschränkung. Dieser Teufelskreis führt schließlich dazu, dass ein Mensch tatsächlich immobil ist.
Denn: „Use it or loose it“ (Benutze es oder verliere es!)
Die Einbindung pflegender Angehöriger in die Behandlung ist eine wichtige begleitende Aufgabe, die langfristig erheblich zum Erhalt menschlich tragbarer Lebensumstände für alle Beteiligten beiträgt.
Technisch-praktische Hinweise, wie z.B. üben des Transfers, eine angemessene Tagesstruktur oder die Wahrnehmung sinnvoller Hilfsmöglichkeiten können deutlich die Pflege entlasten.
Auch dies zählt zu den Leistungen der Ergotherapie.
In den eigenen vier Wänden finden sich in der Regle zahlreiche Möglichkeiten, die Sicherheit des geriatrischen Patienten zu erhöhen, Unfallrisiken zu mindern und für eintretende Notfälle Vorsorge zu treffen. Der Ergotherapeut achtet bei der Beratung auf typische Stolperfallen wie ungesicherte Läufer, Telefonschnüre und Elektrokabel.
Die Haushaltsarbeit wird den funktionellen Möglichkeiten angepasst, Schränke umgeräumt und zugänglich gemacht.
Rutschfeste Bodenbeläge im Bad machen die Nutzung von Dusche und Badewanne sicherer, auch werden Halterungen angebracht. Eine ausführliche Beratung und Erprobung entsprechender Hilfsmittel gehört ebenfalls dazu.
Hilfsmittel können den Alltag erleichtern, müssen aber auch richtig eingesetzt werden. Die Prüfung des Bedarfs an Hilfsmitteln, ihre erforderliche Ausstattung und die Einübung des korrekten Gebrauchs sind wesentliche Aufgabenbereiche ergotherapeutischer Arbeit.
Die typischen Krankheitsbilder in der Geriatrie sind neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, dementielle Erkrankungen, wie z.B. Morbus Alzheimer. Aber auch Erkrankungen am Muskel- und Skelettsystem, Zustand nach Frakturen, Amputationen und Tumorentfernung, Depression und Psychose. Diese sind oft durch den Alterungsprozess bedingt und einer ständigen Veränderung unterworfen.
Es wird deutlich, dass Ergotherapie ein großes Spektrum an Erkrankungen behandeln kann.
Der Fokus der Behandlung liegt aber auch hier vor allem bei der Erhaltung größtmöglicher Selbstständigkeit im Alltag.
Verlorengegangene Funktionen müssen wieder aufgebaut und vorhandene Fähigkeiten erhalten werden.